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Hundesprache lesen lernen: So macht es Hunde-Experte Martin Rütter

Du möchtest lernen, die Hundesprache zu lesen? Wir haben uns Tipps und Tricks von Hunde-Experte Martin Rütter angeschaut.

Hundesprache lesen lernen
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Martin Rütter gilt als eine Art Koryphäe unter den Hunde-Expert:innen. Was er sagt, ist tierisches Gesetz. Zusammen mit seinen Mitarbeiter:innen gibt er Tipps und Tricks rund um das Zusammenleben von Mensch und Hund. Das größte Mysterium hierbei ist für viele noch immer die Hundesprache an sich. Schließlich würden wir unseren Vierbeiner gerne voll und ganz verstehen, richtig? Das weiß auch Martin Rütter und gibt Tipps, wie man die Hundesprache lesen lernen kann. Wir haben uns seine Ratschläge genauer angeschaut.

Anika ist selbst Hundemama.

Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.

Hundesprache lesen lernen: Wie gehe ich dabei vor?

Klar ist, dass zwischen dem Mensch und dem vierbeinigen besten Freund noch immer eine Kommunikationsschwierigkeit herrscht. Immerhin sprechen beide Parteien vollkommen andere Sprachen. Während wir Worte zur Verständigung nutzen, bedienen sich unsere Vierbeiner verschiedener Laute und Geräusche. Doch wie kann man lernen, diese Hundesprache zu verstehen und zu deuten? In Zusammenarbeit mit Martin Rütter fand dies Valérie Pöter heraus und „übersetzt“ die wichtigsten Signale.

Hund bellt ins Leere
Bellen ist nicht gleich Bellen. Foto: chaba – stock.adobe.com

Zunächst einmal sollte allerdings allgemein gesagt werden, dass ein bestimmtes Geräusch unserer Hunde viele Bedeutungen haben kann. So wie das Wort „Bank“ bei uns die Bank zum Sitzen, aber auch die Bank zum Abheben von Geld bedeuten kann, ist Bellen nicht gleich Bellen! Du solltest deshalb immer versuchen, wenn du die Hundesprache lernen möchtest, nicht nur eine Komponente, sondern den ganzen Körper deines Hundes mit in deine Interpretation einzubeziehen. Damit ist Körperhaltung, Mimik und natürlich auch Gestik und verbales Signal gemeint.

Die wichtigsten hundesprachlichen Signale übersetzt

Nachdem du nun weißt, dass du, um die Hundesprache lesen zu lernen, das Große und Ganze betrachten musst, haben wir für dich eine Übersicht mit den wichtigsten hundesprachlichen Signalen und was diese bedeuten könnten.

hundesprachliches Signalmögliche Bedeutungen
Scharren (mit den Hinterpfoten)– Verteilen der eigenen Duftmarke
– Reviermarkierung
Expertinnentipp: Scharren ignorieren, um Selbstdarstellung des Hundes nicht zu unterstützen
„Freudenpipi“– Beschwichtigungsverhalten
– Konfliktvermeidung
Expertinnentipp: „Freudenpipi“ hat oft wenig mit Freude zu tun; restliche Körperhaltung beobachten!
Rute wedeln– Freude
– aber auch: hohe Erregungslage (nicht immer positiv konnotiert)
– Drohverhalten
Expertinnentipp: „Die Bewegung der Rute allein zu betrachten, kann schnell zu einer Fehlinterpretation des Verhaltens führen“
Kontaktliegen– Erzeugung von Zusammengehörigkeitsgefühl
– aber auch: kontrollierende Funktion
Expertinnentipp: „Kontrollierendes Verhalten ist dadurch gekennzeichnet, dass einer der Partner in Bereitschaft ist, aufzupassen und den anderen dabei in der Bewegung einschränkt“
Bellen bei Geräusch (z.B. Türklingel)– übernimmt die Aufgabe und Verantwortung, darüber zu entscheiden, wann Gefahr droht
Expertinnentipp: „Verpassen wir Menschen es nun, dem Hund zu vermitteln, dass wir sehr gut auf uns selbst und unser Zuhause aufpassen können, verschiebt sich unbemerkt die Aufgabenverteilung.“

Hundesprache lesen lernen: Missverständnisse sind normal und menschlich

Die obenstehende Tabelle kann dir helfen, die Hundesprache besser zu lesen. Doch hier sind natürlich nicht alle möglichen Bedeutungen aufgelistet. Wann ein Hund bellt, wann ein Hund knurrt oder um welche Art von Schwanzwedeln es sich handelt, ist immer situationsabhängig. Hierbei lohnt es sich deshalb, wie schon zuvor erwähnt, auf das Große Ganze zu achten und dem Hund mit Offenheit und Verständnis zu begegnen.

Und: Niemand ist perfekt. Egal, wie lange man seinen Hund schon kennt oder hat – es kann immer zu Missverständnissen kommen. „Missverständnisse in der Kommunikation sprechen aber keinesfalls für eine schlechte Beziehung zwischen Mensch und Hund“, so Valérie Pöter. „Doch wir haben jeden Tag die Möglichkeit, durch das Beobachten unserer Hunde Neues zu lernen und unser Wissen über unseren vierbeinigen Freund zu erweitern, sodass es zu einer immer tieferen und harmonischeren Beziehung zwischen Hund und Mensch kommt.“

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