Kaum ein Haarschnitt hat beim Fußball jemals so viel Aufsehen erregt, wie die leuchtende pinke Frisur von Robert Andrich. Rechtzeitig zum Viertelfinale gegen die spanische Elf erstrahlte der Mittelfeldspieler bei der EM 2024 in einer neuen Haarfarbe. Das sorgte für Diskussionen und warf die Frage auf: Kann die Uefa eine auffällige Frisur verbieten?
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Pinke Frisur von Andrich: Was war seine Motivation?
Expert:innen und Fans spekulieren darüber, warum sich Andrichs für die pinke Frisur entschieden hat. Einige vermuteten vor dem Spiel, er wolle die spanische Mannschaft, die „Furia Roja“, mit einer „Furia Rosa“ irritieren. Dieser auffällige Farbwechsel hätte als psychologischer Trick dienen können, um die Gegner abzulenken und einen Vorteil auf dem Spielfeld zu erlangen. Der Plan wäre dann wohl gescheitert.
Andere mutmaßen, dass die pinke Frisur ein Statement ist, das perfekt zum pinken EM-Trikot passt. Dieses Trikot ist ein Verkaufsschlager und symbolisiert Vielfalt in der deutschen Mannschaft. Vielleicht wollte Andrich mit seiner Haarfarbe dieses Symbol widerspiegeln und zusätzlich die Fans begeistern.
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Scharfe Kritik von Kollege Jens Lehmann
Die Reaktionen auf Andrichs pinke Frisur waren gemischt. Jens Lehmann, ehemaliger Nationaltorhüter und Fußballexperte, äußerte in einem Interview vor dem Spiel Bedenken. Er rechnete fest damit, dass die Uefa Andrichs Haarfarbe verbieten würde, um die Gegenspieler nicht zu verwirren.
Lehmann kritisierte nicht nur die auffällige Farbe, sondern auch die Wirkung auf die Teamdynamik. Er ist der Meinung, dass die Leistung eines Spielers im Vordergrund stehen sollte, nicht dessen äußeres Erscheinungsbild. „Im Rahmen einer Fußball-Mannschaft, gerade einer Mannschaft, die die deutsche Nationalmannschaft ist und praktisch die Elite, ist das – finde ich – irgendwann ein bisschen zu viel“, sagte Lehmann.
Hätte die Uefa die pinke Frisur von Anrich verbieten können?
Die Uefa verfügt über ein umfassendes Regelwerk, das die Spielkleidung und das Erscheinungsbild der Spieler detailliert regelt. Diese Regularien umfassen nicht nur die Trikots, Hosen und Stutzen, sondern auch sichtbare Unterwäsche, Schmuck und andere Accessoires. Man legt großen Wert auf Einheitlichkeit und das Vermeiden von Ablenkungen. Besonders relevant sind die Bestimmungen, die politisch, religiös oder kommerziell motivierte Symbole auf der Kleidung der Spieler untersagen.
Die Uefa hat in der Vergangenheit immer wieder Entscheidungen getroffen, die auffällige Farben und Statements auf dem Spielfeld einschränkten. 2020 verbot sie zum Beispiel, dass die Münchener Allianz-Arena in Regenbogenfarben erleuchtete. Auch das deutsche Frauen-Fußballteam durfte keine Regenbogenbinde am Arm tragen.
Allerdings gibt es bisher keine spezifischen bekannten Fälle, in denen die Uefa eine Haarfarbe verboten hat. Theoretisch hätte sie jedoch argumentieren können, dass eine extrem auffällige Haarfarbe wie die pinke Frisur von Robert Andrich die Konzentration der Gegenspieler stören könnte. Ein solcher Schritt müsste jedoch gut begründet und konsistent angewendet werden, um rechtlichen Anfechtungen standzuhalten.
Heiße Diskussionen in den sozialen Medien
In den sozialen Medien wurde die pinke Frisur von Robert Andrich heiß diskutiert. Während einige Fans die mutige Entscheidung feierten und ihn für seinen einzigartigen Stil lobten, gab es auch kritische Stimmen. Am Ende hat die Meinung von Nagelsmann gesiegt: Haare egal, Fokus auf das Spiel. Die Frisur wurde nicht verboten, einen Vorteil hatte die deutsche Mannschaft dadurch offensichtlich aber auch nicht. Andrich hat mit seiner Haarfarbe aber definitiv ein Zeichen für Individualität und Ausdruck gesetzt.