Ein Jahr lang hast du Musik gehört & getanzt, Podcasts in der Bahn gelauscht und dir Konzentrationstracks auf der Arbeit reingezogen. Das Jahr 2019 findet nun sein Ende und du wirst mit deinem Spotify Jahresrückblick von Spotify belohnt! Wie du deine persönlichen Insights erhältst, was dieses Jahr etwas anders läuft und was du sonst noch in jedem Fall wissen solltest, liest du hier.
Datenfresser Spotify
So schön und praktisch ein persönlicher Jahresrückblick auch ist, eines sollten wir dabei nie vergessen: Er kommt nur zustande, weil wir Unmengen an Daten mit Spotify teilen. Die Illusion, dass der grüne gut ausgestattete Musikanbieter besser wäre, als andere soziale Netzwerke oder Online-Musikanbieter können wir uns sogleich abschminken – jedenfalls nicht in Sachen Datenschutz.
Auch Spotify sammelt mehr Daten, als es für das reibungslose Funktionieren der Plattform bräuchte. Vor allem wer sich mit Facebook anmeldet, sieht besonders deutlich, wie schon an der Oberfläche die Daten ausgetauscht werden: Das Facebook-Profilbild wird für den Mix der Woche direkt übernommen.
Wer nun auch noch eine Verbindung zwischen Spotify und Facebook zulässt, teilt zudem alle gespielten Tracks mit seinen ‚Freunden‘ auf Facebook. Genau, auch mit den Fremden, die man irgendwann mal betrunken geadded hat. Doch auch, wer dieser öffentlichen Zurschaustellung nicht zugestimmt hat, ist nicht sicher vor der Weitergabe seiner Daten.
Natürlich werden diese anonymisiert auch an Werbepartner gegeben. Nicht zuletzt werden die Daten mit Dienstleistern geteilt, die dann wiederum deinen Spotify Jahresrückblick erstellen.
Dein persönlicher Spotify Jahresrückblick – eine Reise durch dein Musikjahr 2019
Auch dieses Jahr kannst du auf der Spotify Jahresrückblick-Website deinen ganz persönlichen Jahresrückblick erhalten. Dafür musst du dich nur einloggen und schon kann die bunte Bildershow losgehen. Sollte deinem Datepartner das nächste Mal keine tiefsinnigere Frage, als die nach deinem Musikgeschmack einfallen, musst du dir nun keinen mehr abstammeln. Spotify verrät dir deinen Geschmack ganz genau, auf die Minute genau. Premium Nutzer bekommen dabei mehr Daten vorgelegt, als solche, die sich nicht an der Werbung stören.
Stück für Stück wirst du durch dein Jahr geführt: Genres & Interpreten, aber auch deine Nutzungsdauer werden dir angezeigt. Letztes Jahr noch konnte man in einem Quiz erraten, wie viel Zeit man wohl auf Spotify verbrachte. Wahrscheinlich lagen so viele Antworten daneben, dass man sich dieses Jahr eher dazu entschied, einen Jahresvergleich der Nutzungsdauer zu zeigen. So siehst du im direkten Vergleich, wie viel Spotify dieses Jahr durch deine Ohren lief.
Darüber hinaus kannst du im Spotify Jahresrückblick sehen, welche Musik dir zu welcher Jahreszeit am besten gefallen hat. Na, entdeckst du im Sommer auch ein deutliches Stimmungshoch und im Herbst wirst du eher gemütlicher? Vielleicht gehst du aber auch völlig mit dem Strom und feierst wie die meisten den beliebten HipHop am meisten?
Auch dieses Jahr wird dir gezeigt, wie international dein Musikgeschmack ist. Hierfür siehst du, durch wie viele Länder du musikalisch gereist bist. Doch auch deine Reise durchs Jahrzehnt kannst du nachvollziehen: Für jedes Jahr, seitdem du Spotify nutzt, werden dir deine Lieblingskünstler angezeigt.
Natürlich kannst du auch dieses Jahr deine Lieblingssongs auf deiner persönlichen Playlist speichern oder auf deiner B-Seite neue Songs entdecken, die dir vielleicht gefallen könnten. Ideal für alle, die gerne etwas Neues ausprobieren wollen.
Besonderes Augenmerk liegt im Spotify Jahresrückblick zudem auf den Podcasts, die zurzeit von Spotify stark gepusht werden. So kannst du auch sehen, welche Podcasts du gerne hörst und wie lange. Vielleicht findest du auf deiner Liste einige Podcast Alternativen, die du nach dem Ende von Besser als Sex gehört hast?
Vielleicht sind aber auch Gemischtes Hack und Fest & Flauschig auf deiner Liste, die international auf den Plätzen 3 und 4 angesiedelt sind. In Deutschland ist außerdem der Zeit Verbrechen Podcast weit vorne im Spotify-Game. Wenn auch mittlerweile im Mainstream angekommen, können wir dir diese drei Podcasts nur wärmstens empfehlen.
Guilty Pleasure-Playlists teilen?
Zuletzt gibt es wie immer die Möglichkeit, deinen Spotify Jahresrückblick 2019 zu teilen und in die Sphären des Internets zu schießen. Doch bevor du das tust, solltest du dir zu Gemüte führen, was für eine ungeheure Datenmenge Spotify von dir besitzt.
Wer jetzt meint: „Ja na und? Mir ist das egal, ich habe doch nichts zu verbergen…“ dem empfehlen wir, mal in den Podcast Denkangebot Podcast der Netzaktivistin Katharina Nocun zu hören. Sie hat sich eingehend damit beschäftigt, was tatsächlich mit unseren Daten im Netz passiert. Wer dennoch seine Guilty Pleasures und persönlichen Insights teilen möchte, dem stehen wir natürlich nicht im Weg.
Wer zukünftig etwas umsichtiger mit Spotify umgehen möchte, der sollte damit beginnen, die Privacy Einstellungen von Spotify zu nutzen. Hier können nachträglich Entscheidungen in Sachen Privatsphäre und Datenschutz getroffen werden. Außerdem tut sich jeder einen Gefallen, der bewusst die Verbindung zu Facebook kappt. Ganz allgemein gilt: Immer wenn eine App um deine Zustimmung bittet, dann lies sorgfältig und wäge verstandsvoll ab.