Wenn sich der Hund ununterbrochen kratzt, liegt die Vermutung nahe, dass er sich einen Parasiten eingefangen hat. Besonders zur herbstlichen Jahreszeit kreucht und fleucht es in unseren Wiesen und Wäldern. Also: Augen auf beim Gassigehen! Denn auch wenn einige Plagegeister nicht gefährlich sind, Herbstgrasmilben können die Hunde noch wochenlang jucken – im wahrsten Sinne des Wortes.
Herbstgrasmilben beim Hund: Was ist das?
Herbstgrasmilben, auch Grasmilben oder Herbstmilben genannt, sind kleine Parasiten, die auf Pflanzen im hohen Gras oder auf Wiesen lauen. Dort befallen sie vorbeilaufende Tiere wie Füchse, Hunde oder Katzen und auch Menschen, indem sie die oberste Hautschicht mit ihren Mundwerkzeugen „aufschneiden“, um dann das Gewebe aufzulösen und es zu trinken. Blut trinken die kleinen Parasiten nur im Notfall. Allerdings handelt es sich dabei nur um die Larven der Herbstgrasmilben, die insbesondere im spätsommerlichen August und bis zum herbstlichen Oktober vermehrt vorkommen. Die ausgewachsene Herbstmilbe lebt auf dem Boden und ernährt sich rein pflanzlich.
Herbstgrasmilben können bei Hunden zu Juckreiz führen, sodass sich der Vierbeiner die ungebetenen Gäste beim Kratzen selbst entfernt. Geschieht dies nicht, fallen sie nach ca. 3 Tagen von selbst ab – ausgewachsenen und satt gefuttert. Die lästigen Einstiche der Herbstgrasmilben führen bei Hunden, Katzen und Mneschen zu extremem Juckreiz, der bis zu zwei Wochen andauern kann.
Hat mein Hund Grasmilben? Erste Symptome
Je nachdem, wie ausgeprägt der Befall mit den Herbstgrasmilben-Larven beim Hund ist, treten unterschiedlich starke Symptome auf. Am häufigsten treten die folgenden Anzeichen auf:
- leichter bis sehr extremer Juckreiz
- Hautreaktionen in Form von Rötungen, Pusteln oder Quaddeln
- Haarausfall durch Kratzen und Krustenbildung
- Schmerzen und Krämpfe
Krankheiten übertragen die Parasiten hierzulande nicht. Zudem sind Herbstgrasmilben nicht von Hunden auf Menschen übertragbar oder andersherum. Trotzdem sollte dein Fellliebling bei einem Befall tierärztlich untersucht werden, um eine Allergie auszuschließen.
Die Larven entlarven – so geht’s
Zeigt dein Vierbeiner Anzeichen eines Befalls, musst du nicht in Panik verfallen. Auch wenn die Bisse der Herbstgrasmilbe lästig sind, gefährlich sind sie in der Regel nicht. Checke bei Verdacht die typischen Körperstellen ab. Wie Dr. Hölter weiß, haben die Parasiten eine Vorliebe für warme und haarlose Hautregionen zum Beispiel zwischen den Pfoten, unter den Achseln, unter der Leise, in den Ohren oder am Auge. Du erkennst die etwa 0,3 mm großen Larven der Herbstgrasmilbe an ihrer leuchtend orangenen Farbe.
Was hilft gegen Herbstgrasmilben bei Hunden?
Hast du die kleinen Übeltäter entdeckt, sorge dafür, dass der Hund nicht an den betroffenen Stellen knabbert, kratzt oder leckt. So können Bakterien in die Wunde gelangen und die Schmerzen werden schlimmer. Kühle die Einstichstelle vorerst, um den Juckreiz zu lindern.
Um das Jucken langfristig loszuwerden, helfen einige Hausmittel aus dem Küchenschrank. Beispielsweise kannst du deinen Pelzfreund gründlich mit Kernseife waschen oder das Fell mit Apfelessig, Olivenöl oder Salzwasser einreiben. Wenn das nicht hilft, kann dir dein Tierarzt oder deine Tierärztin ein spezielles Milben-Mittel verschreiben.
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Herbstgrasmilben bei Hunden vorbeugen
1. Die Chemiekeule
In der Tierarztpraxis erhältst du außerdem Sprays oder Spot ons, die Herbstgrasmilben bei Hunden abwehren und abtöten sollen. Allerdings handelt es sich dabei um chemische Stoffe, die du nicht ohne Anweisung benutzen solltest. In diesem Fall gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht.
2. Handarbeit – Milbenlarven entfernen
Kommst du vom Gassigehen nach Hause, kannst du gleich die Lupe zur Hand nehmen, um deinen Fellliebling auf Milbenbefall zu untersuchen. So entdeckst du die Plagegeister, bevor sie sich zum Fressen festgesetzt haben. Anders als bei Zecken ziehst du Larven nicht mit einer Pinzette heraus, sondern wäscht sie mit lauwarmem Wasser und einem feuchten Tuch ab. Haben sie sich schon eingenistet, verwende ein Milben-Shampoo zum Waschen. Auch das bekommst du von deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin. Kämme anschließend das Fell und tada – weg sind die Larven!
3. Abstand halten
Nicht immer können wir den Parasiten aus dem Weg gehen, doch wir können es zumindest versuchen, indem wir eine befallene Wiese bei der Gassirunde meiden. Manchmal treiben sich die Larven der Herbstgrasmilbe jedoch auch im eigenen Garten herum. Wer die Eindringlinge loswerden will, kann mit häufigem Rasenmähen und Gießen gegen sie vorgehen.
Test: Wenn du dir unsicher bist, ob du Herbstgrasmilben im Garten hast, lege einfach einen weißen Gegenstand auf den Rasen wie zum Beispiel ein Blatt Papier oder einen Pappteller. Krabbeln darauf nach einer Weile kleine, orangene Pünktchen, können das die Larven der Herbstgrasmilbe sein.