In Großbritannien ist es erneut zu einem tierischen Vorfall gekommen, bei dem insgesamt drei Menschen von einem American XL Bully schwer verletzt wurden. Unter ihnen befand sich sogar ein elfjähriges Mädchen. Der Hund schien in mitten der Menschenmenge im Birmingham Park völlig außer Rand und Band zu sein, wie die Bilder der Überwachungskamera zeigen. Die „tyrannische Hunderasse“ soll nun verboten werden, fordert Innenministerin Suella Braverman.
Video zeigt: American XL Bully dreht frei
Am vergangenen Samstag, den 9. September 2023 kam es in Birmingham zu einem grausamen Ereignis. Wie der britische Express berichtet, hat ein wild gewordener Hund insgesamt drei Menschen, darunter auch ein elfjähriges Mädchen, gebissen. In einem Video, das vom Oberdeck eines vorbeifahrenden Busses aufgenommen wurde, ist zu sehen, wie ein großer, kräftiger Hund in Panik geratene Menschen über den Vorplatz einer Tankstelle jagt. Völlig außer sich vor Wut verletzte das Tier zwei Männer an Schultern und Armen, nachdem sie dem kleinen Mädchen zu Hilfe geeilt kamen. Die schockierenden Bilder wurden später im sozialen Netzwerk X (ehemals Twitter) geteilt.
Immer wieder werden die Personen angegriffen und zu Boden gerissen, bis der Hund schließlich von den alarmierten Beamten gefangen und in einem Zwinger untergebracht wurde. Der Vorfall wird nun polizeilich untersucht und mit dem Besitzer des Hundes gesprochen.
Spezielle Zuchthunde – kräftig, muskulös und aggressiv
Nach diesem Ereignis richtet sich das Augenmerk auf die Herkunft des Hundes. Bei dem Tier handelt es sich um einen Mischling, der als „American XL Bully“ bezeichnet wird. Er gilt nicht als eigenständige Hunderasse, sondern wurde aus dem American Pitbull Terrier gezüchtet, in den die Amerikanische Bulldogge, die Englische Bulldogge und die Olde English Bulldogge eingekreuzt wurden, weiß t-online. Diese Kreuzung gibt es bereits seit den 1980er Jahren und begeistert viele mit einem breiten und muskulösen Körperbau. Um diesem gerecht zu werden, trainieren unseriöse Züchterinnen und Züchter den Tieren auch ein aggressives Verhalten an – auch in Deutschland.
Berlin stuft American XL Bully als Gefahr ein
„Entsetzlich“, kommentiert die britische Innenministerin Suella Braverman den tierischen Angriff und spricht sich klar für ein Verbot des American XL Bully aus. Der Mischling gefährde die Sicherheit in der Gemeinde und sei insbesondere für Kinder eine Gefahr. Und nicht nur das: Auch in Deutschland haben die überzüchteten Tiere immer wieder Angriffe auf Menschen zu verantworten. Erst im Januar dieses Jahres stufte das Berliner Verwaltungsgericht den American XL Bully als gefährlichen Hund ein. Verbieten lässt sich der Zuchthund allerdings nicht – aus einem schlichtweg banalen Grund.
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Keine eigene Hunderasse – Verbot nur über Umwege
Um die Haltung oder die Züchtung der American XL Bullys zu verbieten, müsste der Dachverband der britischen Hundezüchtervereine, der UK Kennel Club, die Hunde als eine eigene Rasse anerkennen. Solange dies nicht geschieht, können die Zuchthunde nicht auf die Gefahrenliste gesetzt und somit verboten werden. Auch bei uns in Deutschland gilt der American XL Bully nicht als eigenständige Hunderasse, da er nicht die vorgegebenen Kriterien erfüllt. Ein Verbot kann demnach auch hierzulande nicht ausgesprochen werden. In Bayern gibt es allerdings eine sogenannte Bewilligungspflicht für American XL Bullys, die wird jedoch so gut wie nie erteilt. Wie es nach den häufigen Vorfällen weitergeht, bleibt bislang unklar.