Die Mieze aus der Nachbarschaft streift jeden Tag durch deinen Garten, buddelt in deinem Beet herum oder uriniert sogar auf deine Blumen? Wenn durch den tierischen Besucher Schäden entstehen, ist der Ärger groß. Musst du die nervige Katze vom Nachbarn wirklich dulden oder darfst du die Katze aus deinem Garten vertreiben? Das sind deine Rechte!
Katzen aus dem Garten vertreiben: In der Regel gilt die Duldungspflicht
Katzenurin im Garten ist nicht nur ekelig, durch den Urin entstehen auch Schäden an Pflanzen und Blumen. Das ist ziemlich ärgerlich, doch nach geltender Rechtsprechung musst du als Grundstückseigentümer das Betreten deines Gartens durch eine Nachbarkatze tatsächlich dulden. Das ist Teil der gegenseitigen Rücksichtnahme zwischen Nachbarn.
In der Regel musst du aber nur das Betreten deines Grundstücks von höchstens zwei Katzen dulden. Das entschied das Landgericht Lüneburg vor vielen Jahren, Aktenzeichen: 4 S 48/04. Die Anzahl kann jedoch je nach Einzelfall variieren. Die Duldungspflicht endet, wenn die Katze unzumutbare Beeinträchtigungen verursacht, wie Schäden, Verschmutzungen oder Störungen.
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Lärmbelästigung durch Tierhaltung
Haustiere dürfen die Nachbarschaft zudem nicht wesentlich stören. Es gibt Verordnungen, die Tierhalter dazu verpflichten, Lärm oder Gerüche zu verhindern, die für die Nachbarschaft belästigend sind. Wenn man sich durch Tierlärm gestört fühlt, kann man vom Tierhalter verlangen, dass er diese Beeinträchtigung beseitigt. Nein, die Katze wird nicht beseitigt, man muss sie nur zum Schweigen bringen. Irgendwie!
Es gibt jedoch auch da Ausnahmen, wenn der Nachbar zur Duldung verpflichtet ist oder der Lärm nicht vermeidbar ist.
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Was ist, wenn du Katzenkratzer am Autolack findest?
Bei Streitigkeiten wegen Kratzspuren auf dem Autolack musst du als Autobesitzer beweisen können, dass es die Katze des Nachbarn war. Das kann schon ziemlich schwierig sein, wenn du keine Kamera vor dem Haus hast, die tagtäglich filmt. Wenn nachgewiesen werden kann, dass die Katze wiederholt Schäden verursacht hat, kannst du als Autobesitzer dann aber fordern, dass die Katze das Auto nicht mehr betreten darf. Wie du das einem Tier, das immer durch die Gegend streunert, abgewöhnen willst, ist dann eine andere Frage.
Grüner Tipp gegen fremde Katzen im Garten
Damit du deinen Garten künftig für die vierbeinigen Eindringlinge unattraktiv machst, kannst du eine ganz bestimmte Pflanze anpflanzen. Sie sieht nicht nur schön aus, sondern hat eine sehr hilfreiche Funktion: die Verpiss-dich-Pflanze! Der Grünling macht nämlich seinem Namen alle Ehre und verbreitet einen Geruch, der für die Fellnasen total unangenehm ist. Für uns Menschen ist er allerdings nicht wahrnehmbar. Genial! So wird dein Garten grüner und frei von ungebetenen Gästen.
Quellen: tierschutzbund.de, ergo.de