Die Riester-Rente gibt es jetzt schon seit über 20 Jahren. Das bedeutet aber auch, dass immer mehr Menschen jetzt in den Genuss kommen, sich die Riester-Rente auszahlen zu lassen. Bevor du das tust, solltest du deinen Riester-Vertrag aber besser nochmal kontrollieren. Warum das so ist, zeigen wir dir in diesem Artikel.
Alles zu deinem Riester-Vertrag:
Was ist die Riester-Rente?
Bei der Riester-Rente handelt es sich um eine staatlich bezuschusste Form der privaten Altersvorsorge. Dabei zahlen Arbeitnehmer:innen bis zum Renteneintritt monatlich einen bestimmten Teil ihres Einkommens ein und erhalten darauf zusätzlich noch Zuschüsse vom Staat.
Eingeführt wurde die Riester-Rente im Jahr 2002 von dem damaligen Bundessozialminister Walter Riester, nach welchem diese Form der privaten Altersvorsorge auch heute noch benannt ist.
Deshalb solltest du deinen Riester-Vertrag kontrollieren
Wer vor mittlerweile mehr als 20 Jahren einen Riester-Vertrag abgeschlossen hat, kommt jetzt bald voraussichtlich in die Auszahlungsphase, in der man nun die Beträge, die man eingezahlt plus die staatlichen Zuschüsse und eventuell noch Zinsen ausgezahlt bekommt.
Falls du auch zu dieser Personengruppe gehörst, solltest du jedoch nicht blind auf diese Auszahlungsphase warten. Stattdessen ist es sogar sinnvoll, sich den eigenen Riester-Vertrag noch einmal genau anzuschauen. Eventuell passt eine andere Auszahlungsmöglichkeit nämlich noch viel besser zu deiner aktuellen Situation. Diese Möglichkeiten hast du:
1. monatliche Auszahlung
Normalerweise wird dir deine Riester-Rente nach Renteneintritt monatlich ausgezahlt. Falls dir das nicht passt, kannst du Auszahlung aber auch ändern. So ist es beispielsweise möglich, dass du dir bei Renteneintritt direkt 30 Prozent deiner insgesamt angesparten Riester-Rente auszahlen lässt und die restlichen 70 Prozent dann wie gewohnt monatlich ausgezahlt werden.
2. Einmalzahlung
Rein theoretisch kannst du dir deine Riester-Rente aber auch direkt auf einen Schlag auszahlen lassen. Allerdings fallen dann sämtliche staatliche Zuschüsse weg beziehungsweise müssen zurückgezahlt werden. Außerdem muss die gesamte Auszahlung noch versteuert werden.
3. Wohn-Riester
Du kannst dir die Riester-Rente natürlich auch schon vor der Rente auszahlen lassen. In diesem Fall gilt das Gleiche wie bei einer Gesamtauszahlung. Ein Ausnahmefall stellt jedoch der Wohn-Riester dar. Wenn du das Geld nutzen möchtest, um vor Renteneintritt eine Immobilie zu kaufen oder deine aktuelle Immobilie altersgerecht umbauen lassen möchtest, kannst du die gesamte Riester-Rente samt aller Zuschüsse dafür nutzen.
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Fazit: Darauf solltest du bei der Auszahlung achten
Theoretisch hast du also viele Möglichkeiten, dir die Riester-Rente auszahlen zu lassen. In der Praxis sieht das jedoch oft anders aus. Denn ob dir diese Möglichkeiten wirklich offenstehen, entscheidet letztendlich die Bank, bei der du den Riester-Vertrag abgeschlossen hast.
Sollte die Einrichtung deine gewünschte Auszahlungsmethode nicht anbieten, kannst du diese auch nicht wählen. Allerdings bist du auch nicht verpflichtet dazu, dir die Riester-Rente direkt bei Renteneintritt auszahlen zu lassen. Sollte dir kein Angebot deines Vertragspartners zusagen, so hast du immer noch die Möglichkeit, einfach abzuwarten und auf ein besseres Angebot in der Zukunft zu hoffen.