Je höher dein Gehalt ist und je länger du in die Rentenkasse einzahlst, desto mehr Rentenpunkte verdienst du auch. Und je mehr Rentenpunkte du sammelst, desto höher ist auch deine Rente irgendwann. Allerdings kannst du während deines Berufslebens nicht unendlich viele Rentenpunkte sammeln. Was genau es eigentlich mit den Rentenpunkten auf sich hat und wie viele du maximal besitzen kannst, zeigen wir dir in diesem Artikel.
Alles zum Thema „Rentenpunkte“:
Was sind Rentenpunkte?
Bevor wir uns aber überhaupt damit befassen können, wo die Obergrenze der Rentenpunkte liegt, sollten wir zunächst klären, was Rentenpunkte sind und wie du herausfinden kannst, wie viele davon du bereits jetzt schon besitzt.
Wer in Deutschland gesetzlich sozialversichert ist, zahlt automatisch jeden Monat einen Teil von seinem Bruttoverdienst in die gesetzliche Rentenkasse ein. Wie hoch diese Beiträge sind, hängt immer von dem Bruttolohn der Versicherten ab. Derzeit beträgt der Anteil 18,6 Prozent, wovon jedoch eine Hälfte vom Arbeitgeber beziehungsweise von der Arbeitgeberin gezahlt wird und die andere Hälfte von dem/der Arbeitnehmer:in.
Um die Rentenpunkte – oder auch Entgeltpunkte – zu errechnen, vergleicht die Deutsche Rentenversicherung immer das Bruttojahresgehalt der einzelnen Arbeitnehmer:innen mit dem durchschnittlichen Bruttojahresgehalt in Deutschland. Entspricht das eigene Gehalt exakt dem Durchschnitt, erhält der/die Arbeitnehmer:in dafür genau einen Rentenpunkt. Liegt der Betrag darüber oder darunter, erhält man prozentual mehr oder weniger Rentenpunkte.
Ein Rentenpunkt entspricht also immer einem Jahr, in dem man in die Rentenversicherung eingezahlt hat. Aktuell beträgt der Wert eines Rentenpunktes 37,60 Euro. Der/die durchschnittliche Arbeitnehmer:in zahlt in seinem/ihrem Berufsleben etwa 45 Jahre lang die Beiträge an die Rentenkasse und erhält somit eine durchschnittliche Bruttorente von 1.692 Euro pro Monat.
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Osten vs. Westen: So viele Rentenpunkte kannst du maximal sammeln
Doch wie viele Rentenpunkte kann man maximal in seinem Leben sammeln? Theoretisch müsste es möglich sein, sehr viele Rentenpunkte im Laufe seines Lebens zu sammeln, wenn man sehr viele Jahre arbeitet und in jedem Jahr deutlich über dem Durchschnittsverdienst liegt. In der Realität sieht das jedoch anders aus. Denn die Anzahl an Rentenpunkte, die du pro Jahr erhalten kannst, ist gedeckelt – und zwar durch die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze.
Wenn dein jährliches Bruttogehalt über diese Grenze hinaus geht, zahlst du für alles, was danach kommt, keine Beiträge mehr an die Rentenversicherung und erhältst somit für diesen Teil deines Gehalts auch keine Rentenpunkte mehr.
Da die Beitragsbemessungsgrenze in West- und Ostdeutschland jeweils unterschiedlich ist, kannst du auch unterschiedliche viele Rentenpunkte sammeln. Die Beitragsbemessungsgrenze liegt in Westdeutschland bei 87.600 Euro pro Jahr und in Ostdeutschland bei 85.200 Euro pro Jahr.
Das vorläufige Bruttodurchschnittsgehalt für 2023 liegt derzeit sowohl im Osten als auch im Westen bei circa 43.142 Euro. Um die maximale Anzahl an Rentenpunkten herauszufinden, die du in diesem Jahr verdienen kannst, musst du lediglich die Beitragsbemessungsgrenze durch das Bruttodurchschnittsgehalt teilen. Daraus ergibt sich dann, dass du im Westen in diesem Jahr maximal 2,03 Rentenpunkte und im Osten höchstens 1,97 Rentenpunkte sammeln kannst.
Fazit: Du kannst nicht unendlich viele Rentenpunkte sammeln
Wie viele Rentenpunkte du in deinem gesamten Arbeitsleben sammeln kannst, lässt sich nur schwer abschätzen, da das Durchschnittsgehalt ständig variiert. Geht man allerdings von beispielsweise 45 Versicherungsjahren aus, in denen man pro Jahr circa 2 Rentenpunkte gesammelt hat, ergibt sich daraus eine maximale Anzahl von 90 Rentenpunkten.
Das ist jedoch sehr unrealistisch, da du somit 45 Jahre lang ein Gehalt von mindestens 87.600 beziehungsweise 85.200 Euro brutto gehabt haben müsstest. Der Durchschnitt liegt je nach Geschlecht und Anzahl der Beitrittsjahre bei etwa 40 Rentenpunkten.