Gestern war es soweit. Wir hatten es alle irgendwie gefürchtet und trotzdem nicht vorausgesehen: Haacker haben sich Zutritt in die Server der EMA, der Europäischen Arzneimittelagentur verschafft und dort Einsicht über empfindliche Daten des Coronaimpfstoffes von Pfizer und BionTech vorgefunden. Dass es Hackerangriffe immer wieder, ist wohl bekannt. Doch gerade bei dem heiß ersehnten Coronaimfpstoff ist das natürlich ein besonders heiß diskutierter Fall.
Was war der Grund für die Cyberattacke?
Es gibt mehrere Szenarien und vorstellbare Gründe, warum die Angreifer ausgerechnet den Impfstoff von BionTech und Pfizer haben wollten. Die drei gängigsten Spekulationen sind.
- Die Angreifer wollten den Stoff kopieren. Pfizer/Biontech waren unter den ersten Unternehmen, die es geschafft haben, einen wohl sehr wirksamen Impfstoff herzustellen. Das wirft natürlich neider auf den Plan. Mit einer Einsicht über die empfindlichen Detaildaten des Stoffes könnte ein erfahrener Wissenschaftler vielleicht einen eigenen Impfstoff kreieren.
- Die Angreifer sind Impfgegner und Coronakritiker. Die Impfung hat in den letzten Monaten immer mehr für Kritik gesorgt. Überall gehen Menschen gegen den Impfstoff und die noch nicht nachvollziehbaren Langzeitwirkungen des Stoffes auf die Straße. Dass Hacker den Impfstoff zerstören wollten, kann durchaus sein.
- Die Angreifer wollten sich selbst bereichern. Das wahrscheinlichste der drei Szenarien sind absolut niedere Beweggründe: Geld. Robert Dietrich, Hauptgeschäftsführer von Hiscox Deutschland erklärte Versicherungswirtschaft Heute in einer Videobotschaft, dass die Hacker den Impfstoff wahrscheinlich stehlen und so lange zurückhalten wollten, bis eine gewisse Summe an Lösegeld eingegangen wäre.
Da die ganze Welt auf den Impfstoff wartet, wäre da bestimmt ein hübsches Sümmchen zusammengekommen. Allerdings sind die Daten des Impfstoffes an vielen verschiedenen Stellen gespeichert und es ist selbst für Profis nicht möglich, diese Daten abzufangen.
Die Hacker haben keinen bleibenden Schaden anrichten können
Trotzdem fordert Robert Dietrich “Anpassungsbedarf” in der Cybersicherheit. Die nächsten Monate und Jahre werde es noch viel mehr solcher Angriffe geben und die Menschen sollten vorbereitet sein.