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Blackout: In diesen Fällen hast du Anspruch auf Schadensersatz

Wenn der Strom für eine längere Zeit ausfällt, ist das für Betroffene nicht nur ärgerlich, sondern kann auch einen erheblichen Schaden verursachen. Doch wer kommt dafür auf? Wir klären auf.

Frau zündet Kerzen an.
© Getty Images/The Good Brigade

Stromausfall-Gefahr steigt: Wie bereite ich mich vor?

Stromausfälle und Blackouts sind in Zeiten von Energieknappheit und zunehmenden Naturkatastrophen durchaus vorstellbare Szenarien. Doch wie bereite ich mich darauf vor?

In Deutschland kommt es vereinzelt immer mal wieder zu Stromausfällen. Auch wenn der Strom in der Regel bereits nach kurze Zeit wieder läuft, kann ein Stromausfall in privaten Haushalten einige Probleme mit sich bringen. So können elektrische Geräte kaputt gehen, Lebensmittel schlecht werden und im schlimmsten Fall könnten auch die Fische im Aquarium versterben. Wir erklären dir, wann du nach einem Stromausfall Schadensersatz fordern kannst.

In diesen Fällen steht dir bei Stromausfall Schadensersatz zu

Immer wieder kommt es in Deutschland zu Stromausfällen. Dabei sind diese in der Regel halb so wild. Denn schließlich ist der Strom nach einigen Minuten wieder da. Zum Problem wird das allerdings, wenn der Strom für mehrere Stunden oder länger ausfällt. Denn dann kann die fehlende Energie großen Schaden anrichten. Doch wer muss für den entstandenen Schaden aufkommen? Laut einem Urteil des Bundesgerichtshofs (Urteil vom 25. Februar 2014, VI ZR 144/13) ist in diesem Fall der Netzbetreiber schadensersatzpflichtig, wie t-online.de berichtet.

Soweit so gut. Doch in der Realität ist das nicht immer so einfach. Denn damit der Schaden übernommen wird, muss nachgewiesen werden, dass die Probleme mit der Stromversorgung auf Vorsatz oder Fahrlässigkeit basieren. Falls ein Gewitter oder andere Naturgewalten Auslöser für den Blackout waren, dann kann der Netzbetreiber nicht zur Verantwortung gezogen werden und Betroffene bleiben auf den Kosten sitzen, wie t-online.de berichtet. Doch einen kleinen Haken gibt es: Damit der Netzbetreiber auch zahlt, muss der Wert des Schadens bei mindestens 500 Euro liegen.

Diese Schäden kannst du nach einem Blackout geltend machen

Nun wissen wir, wer rein theoretisch den Schadensersatz nach einem längeren Blackout zu tragen hat. Doch welche Schäden kann man dem Netzbetreiber in Rechnung stellen? Mögliche Schäden, die Betroffene geltend machen können, sind zum Beispiel verdorbene Lebensmittel, tote Haustiere (zum Beispiel Fische) oder auch Geräte, die durch den Stromausfall Schaden genommen haben.

Was viele nicht wissen: Auch bei Gesundheitsschäden infolge einer ausgefallenen Heizung muss der Netzbetreiber zahlen. Darüber hinaus muss er auch für Schäden durch Überspannung aufkommen, wie t-online.de berichtet. Die Obergrenze liegt bei 5.000 Euro pro Anschlussnutzer:in. Darüber hinaus darf die Schadensersatzforderung nicht über 2,5 Millionen Euro liegen.

Schäden durch Blackout: So reagierst du richtig

Wenn du nach dem Blackout merkst, dass ein Gerät zu Schaden gekommen ist, solltest du den Schaden unbedingt dokumentieren – und zwar gründlich (Foto, Datum, Uhrzeit). Anschließend solltest du den Vorfall und den entstandenen Schaden zügig bei deinem Netzbetreiber melden.

Ist der Schaden eindeutig auf das Verschulden des Netzbetreibers zurückzuführen, wird dieser in der Regel ohne Weiteres von dem Verantwortlichen übernommen. Doch gibt es Zweifel, kann es passieren, dass dieser einen Gutachter oder eine Gutachterin zu dir nach Hause schickt, um den Schaden zu überprüfen.