Wenn uns Menschen etwas guttut, wollen wir unseren liebsten Vierbeiner daran ebenfalls teilhaben lassen. Dazu zählt auch die eigene Ernährungsform. Oft ist der Grund, warum Hundebesitzer:innen ihre Vierbeiner vegetarisch oder vegan ernähren, ein moralischer, der mit dem Verzicht auf Fleisch und damit auf die Tötung von Tieren einhergeht. Doch wie gesund und artgerecht ist es, wenn du deinen Hund vegan ernähren möchtest? Und was genau musst du tun, damit die Futterumstellung gelingt? Wir haben die Vor- und Nachteile sowie alle Fakten zu diesem Thema.
Alles zum Thema „Hund vegan ernähren“:
Die vegane Hundeernährung: Ein umstrittenes Thema
In einem anderen Artikel haben wir schon darüber berichtet, wie du deinen Hund vegetarisch ernähren kannst. Doch Veganismus ist natürlich eine noch intensivere Umstellung für deinen Vierbeiner – und deshalb ziemlich umstritten und wird oft auch als Tierquälerei bezeichnet. Denn im Endeffekt haben sich Hunde evolutionär so entwickelt, dass ihr Körper und ihr Immunsystem an das Fressen von Fleisch angepasst wurden.
Allerdings ist es auch nicht verwerflich, seinen Hund vegan ernähren zu wollen – und auch nicht unmöglich. Wie auch bei der vegetarischen Ernährung ist es einfach enorm wichtig, dass dein Vierbeiner mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt wird. Und verständlich ist der Wunsch nach vegetarischer oder veganer Ernährung bei unseren Liebsten ebenfalls. Immerhin steckt im konventionellen Hundefutter nicht nur pures Fleisch, sondern auch Häute, Blut, Federn, Knochen und andere Körperteile von toten Tieren.
Diese Nährstoffe braucht dein Hund auch bei einer veganen Ernährung
Fleisch ist ein wichtiger Energie- und Nährstofflieferant für deinen Vierbeiner. Wenn das tierische Produkt wegfällt, ist es also umso wichtiger, darauf zu achten, dass dein Vierbeiner trotzdem alle wichtigen Stoffe bekommt, die er benötigt. Dazu gehören die folgenden:
- Proteine
- Kohlenhydrate
- Öl
- zusätzliche Nährstoffe
Der Kohlenhydratanteil in einer gesunden Hundeernährung liegt mit 40 % am höchsten. Der Anteil von Proteinen bezieht sich auf 30 %, Gemüse sollte zu 27 % vorhanden sein und Öl, durch welches Hunde Enzyme aufnehmen können, zu 3 %. Wenn du selbst für deinen Hund kochst, solltest du auf Zucker, Salz und andere Gewürze verzichten! Achte darauf, dass du deinem Hund nie giftige Lebensmittel gibst.
Welche Mangelerscheinungen können bei einer veganen Hundeernährung auftreten?
Wie schon erwähnt, ist Fleisch ein wichtiger Nährstofflieferant für deinen Hund. Hier bekommt er eine Zufuhr an Vitamin E, B 12 und Mineralstoffen wie Jod, Eisen, Phosphor, Kalzium und Proteinen. Viele Hundebesitzer:innen greifen als Fleischalternative zu Soja. Doch hier fehlen die eben erwähnten Mineralstoffe, sodass sie ergänzend verabreicht werden müssen.
Außerdem wird Soja unter einem hohen Einsatz von Pestiziden angebaut und besitzt hormonell wirksame Bestandteile. Das kann deinem Hund und seinem Körper extrem und nachhaltig schaden.
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Hund vegan ernähren: Die Vor- und Nachteile
Sicherlich bist du nun ein wenig verwirrt, wenn es darum geht, ob die extreme Ernährungsumstellung für deinen Vierbeiner positive oder eher negative Auswirkungen hat. Wir haben dir noch mal einige Vor- und Nachteile im Überblick zusammengefasst:
Vorteile | Nachteile |
Geruchsarme Ausscheidungen | Nährstoffmangel kann auftreten |
Geringe Mengen an Ablagerungen an den Gelenken & daher ein geringeres Risiko für Gicht | Wissen muss angeeignet werden |
Selten bis keine Verdauungsprobleme | Mehraufwand in der Zubereitung |
Weniger Anfälligkeit für Krankheiten wie Krebs oder Schilddrüsenunterfunktion | Hunde-Verdauungstrakt ist nicht für die vegane Ernährung geeignet |
Entlastung für die Umwelt | Futterumstellung benötigt mindestens mehrere Wochen, bis sie vollkommen abgeschlossen ist |
Hund vegan ernähren: Gute Entscheidung oder nicht-artgerecht?
An der Wiener Universität wurde an 20 Hunden die Auswirkung von veganer Hundeernährung untersucht. Das Ergebnis zeigte den Forscher:innen, dass diese Futterumstellung keine gesundheitlichen Auswirkungen auf den Vierbeiner hatte. Allerdings lief die Studie nur ein halbes Jahr lang, sodass die Langzeiteffekte nicht klar sind.
Im Endeffekt muss jede:r Hundebesitzer:in selbst entscheiden, ob der Hund vegan ernährt werden soll oder nicht. Beide Formen der Ernährungen haben Vorteile und Nachteile. Sicherlich ist es nicht verkehrt, seinen Hund nicht ausschließlich mit Fleisch zu ernähren. Wie die genaue Fressgewohnheit deines Vierbeiners allerdings aussehen soll, kannst nur du allein entscheiden.