Die Schauspielerin Michaela May (69) hat in bewegenden Worten über die Tragödie innerhalb ihrer eigenen Familie gesprochen. In einem Interview mit der „Bild“-Zeitung sprach sie über den Selbstmord ihrer drei Geschwister. „Meine Mutter hat drei Kinder verloren, ich drei Geschwister“, so May. Alle drei hätten unter schweren Depressionen gelitten.
Vor allem für ihre Mutter sei es „der größte Schmerz“ gewesen, berichtet May. Sie selbst hätte ihre Trauer mit Arbeit betäubt. Ihre zwei Brüder und ihre Schwester starben 1974, 1977 und 1980 als ihre große Schauspielerkarriere längst Fahrt aufgenommen hatte. Für sie sei wichtig, „den Blick für Gegenwart und Zukunft zu öffnen, nicht für die Vergangenheit“: „Man versinkt sonst in Selbstmitleid.“ Das Schlimmste an Trauer sei die Einsamkeit, so May.
Sie schaffte es schwanger nicht ans Grab ihrer Schwester
Sie habe den Blick in ihre Seele in Bezug auf ihre Geschwister in fast 40 Jahren nur ihrem engsten Kreis gewährt: „Nicht öffentlich über deren Tod zu reden hat mich geschützt.“ Als ihre Schwester Gundi sich mit 22 Jahren selbst tötete, sei sie mit ihrer ältesten Tochter schwanger gewesen. Sie habe es damals nicht geschafft, ans Grab zu gehen.
Dank enger Freunde und ihrer „wunderbaren Familie“ sei sie daran aber nicht zerbrochen. Wenn sie heute an ihre Geschwister denke, denke sie an die Zeit als Kinder: „Wir hatten eine unbelastete, wunderschöne Kindheit.“ Michaela May veröffentlicht am 24. Februar das Buch „Hinter dem Lächeln“ (Piper Verlag, 22 Euro), in dem sie erstmals die Kraft aufbringt, öffentlich ihre Geschichte zu erzählen.
Hilfe bei Depressionen und Suizidgedanken bietet die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer: 0800/111 0 111