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Darum lebt „GNTM“-Publikumsliebling Klaudia Giez größtenteils vegan

Model und Moderatorin Klaudia Giez verzichtet seit ihrem fünften Lebensjahr weithin auf tierische Produkte. Die 25-Jährige will beweisen, „dass man gesund und vegan leben kann“.

Klaudia Giez lebt seit einiger Zeit sogar größtenteils vegan.. © Felipe Simon Soares
Klaudia Giez lebt seit einiger Zeit sogar größtenteils vegan.. © Felipe Simon Soares

Klaudia Giez (25) alias Klaudia mit K wurde 2018 in der 13. Staffel von „Germany’s next Topmodel“ schnell zum Fan-Liebling. Auch bei Model-Mama Heidi Klum (48) kam ihre quirlige und offene Art an. Heute folgen der gebürtigen Polin rund 334.000 Fans auf Instagram. Seit ihrem fünften Lebensjahr verzichtet Giez bewusst auf Fleisch, lebt seit einiger Zeit sogar größtenteils vegan und unterstützt die Deli Reform-Kampagne „Hey, mach was neues“. Wie ihr der vegane Lebensstil gelingt und vor welchen Herausforderungen sie der Verzicht auf tierische Produkte stellt, verrät sie im Interview.

Was waren Ihre Beweggründe für einen veganen Lifestyle?

Klaudia Giez: Seitdem ich fünf bin, lebe ich vegetarisch. Fleisch hat mir nie geschmeckt, aber auf Käse konnte ich nicht verzichten, da er einfach viel zu lecker war. Als ich mich immer mehr mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt habe, wurde mir klar: Ich muss noch mehr ändern. Als ich 13 war, habe ich mich viel mit meinen Mitschülern ausgetauscht, was das Thema Veganismus angeht, wurde aber eher belächelt. Damals gab es aber auch nicht so viele Alternativen wie heute. Der Anreiz an meinem Essverhalten noch etwas zu ändern, hat sich verstärkt. Ich wollte zeigen, dass man gesund und vegan leben kann!

Wie lange ernähren Sie sich bereits vegan?

Giez: Da ich ab und an immer wieder mal zu einem Brot mit Käse greife, kann ich das so nicht sagen, aber das Bewusstsein, dass ich auf tierische Produkte verzichten möchte, hatte ich bereits seit dem fünften Lebensjahr.

Ist Ihnen die Umstellung leichtgefallen?

Giez: Fleisch mochte ich wie gesagt nie, das war also nicht schwer, darauf zu verzichten. Käse liebe ich über alles, vor allem aber Frischkäse… Da es damals nicht so viele Alternativen gab, war es nicht so einfach auf Milchprodukte zu verzichten. Heute sieht die Sache aber ganz anders aus. Mittlerweile gibt es einfach sehr viele großartige Alternativen.

Haben Sie anschließend körperliche Veränderungen an sich festgestellt?

Giez: Keine Pickel durch Milchprodukte! Das war der Horror früher. Heute kriege ich sie ab und an mal wegen der Hormone, aber nicht mehr wegen zu viel Käse. (lacht)

Zu Beginn ist der Geschmack von veganen Produkten für viele gewöhnungsbedürftig. Wie war das bei Ihnen?

Giez: Mir schmecken vegane Produkte viel besser als die Originalen. Ich mag es gar nicht, wenn ich das Tier rausschmecken kann. Vor allem aber bei Milch, weil die viel zu sehr nach Kuh riecht.

Gibt es Produkte, die Sie geschmacklich besonders positiv überrascht haben?

Giez: Vegane Milch, veganer Frischkäse und veganer Camembert… Oder der neue Aufstrich von Deli Reform „Hey, iss pflanzlich“ mit Haferdrink, den ich als Butterersatz auf Brot, beim Kochen oder Backen nutze. An sich aber eigentlich alle Produkte, die vegan sind. Wir sind schon so weit, dass man den Unterschied fast gar nicht rausschmeckt, die veganen Produkte werden immer vielfältiger und haben einen guten Geschmack. Ich habe den Test mal mit meinem Vater gemacht. Er ist das Gegenteil von mir – und nun kauft er bewusster ein.

Gibt es Lebensmittel oder Gerichte, die Sie sich als vegane Variante wünschen würden?

Giez: Was mich bisher noch nicht sehr überzeugt hat, ist veganer Mozzarella, dieser könnte in der Rezeptur verbessert werden. Auch Parmesan würde ich mir sehr wünschen, da dieser auch noch nicht zu 100 % dem echten ähnelt.

Auf welche tierischen Produkte können Sie einfach nicht verzichten? Was vermissen Sie am meisten?

Giez: Mittlerweile gibt es so eine große Vielfalt an Ersatzprodukten, dass ich immer eine Alternative finden kann. Aber ich gebe zu, dass ich ab und an gerne einen guten Käse esse, wie zum Beispiel Parmesan.

Wie sieht es in Ihrem Umfeld aus? Haben Sie auch viele Freunde/Verwandte, die sich vegan ernähren?

Giez: Der Großteil meiner Freunde ernährt sich zu 100 % vegan, von daher ist es nicht schwer, mit ihnen essen zu gehen. Was lustig ist: Meine Oma kommt aus Schlesien, ist so aufgewachsen, dass Hühnchen gar kein Fleisch ist, sondern Gemüse. Sie hat mir immer gesagt, dass es wichtig sei, Fleisch zu essen. Ich habe ihr das Gegenteil bewiesen und seit einigen Jahren gibt es immer vegane Gerichte für mich auf dem Tisch. Ich liebe sie einfach!

Immer häufiger sind im Supermarkt und Restaurants vegane Gerichte zu finden. Wie empfinden Sie den derzeitigen Trend?

Giez: Ich sehe es nicht als Trend, sondern als gute Entwicklung. Immer mehr Menschen sind sich bewusster geworden, was ihre Ernährung angeht und deswegen musste sich endlich an der Auswahl in Restaurants was ändern. Ich finde es unmöglich, wenn es nicht mal ein veganes Angebot an Essen im Restaurant gibt.

Reichen vegane Lebensmittel aus Ihrer Sicht mittlerweile aus, um eine ausreichende Nährstoffzufuhr zu garantieren oder sollten Veganer durch Nahrungsergänzungsmittel zuführen?

Giez: Ich gehe von mir aus und kann sagen, dass ich extremen Eisenmangel hatte, ebenso wie Mangel an B12. Wenn man sich dessen bewusst ist, kann man seine Eisenspeicher auch mit eisenhaltigen Lebensmitteln auffüllen. Ich esse viele Hülsenfrüchte, Nüsse usw., das sind gute Lieferanten. Pflanzliche Fette enthalten außerdem die gesünderen Fettsäuren im Vergleich zu tierischen Produkten. Mein Blutbild ist top und ich bin fit.

Worauf achten Sie im Alltag noch hinsichtlich Nachhaltigkeit?

Giez: Generell haben vegane Lebensmittel ja meist ohnehin schon einen besseren ökologischen Fußabdruck als andere Produkte. Aber selbst, wenn es mal nicht schmeckt, nicht gleich wegwerfen, sondern den Nachbarn geben. Plastiktüten und Kartons wiederverwenden, wenn es nicht ohne Plastikverpackung geht, dann zumindest aus recyceltem Kunststoff, regional einkaufen, eher Zug fahren, als immer nur zu fliegen. Zurzeit kaufe ich nur in Second-Hand-Läden.

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