Corona-Tests sind nicht zu 100 Prozent zuverlässig – das ist sicherlich den meisten an diesem Punkt klar. Immer wieder hört man von Vorfällen, bei denen Schnelltests versagt haben und keine Krankheit anzeigten, obwohl diese Menschen mit Corona infiziert waren.
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat insgesamt 245 Schnelltests überprüft, um herauszufinden, wie zuverlässig sie sind, um eine Infektion zu erkennen. Glücklicherweise können die meisten von ihnen durchaus eine Corona-Erkrankung nachweisen. Allerdings fielen 46 Tests durch. Viele von ihnen waren sogar in Drogerien oder Supermärkten zu bekommen.
Eine neue Studie aus München zeigt allerdings nun, dass die Schnelltests gegen eine bestimmte Virus-Variante geradezu nutzlos sind. Um welche es sich handelt, erfährst du hier.
Omikron: Acht von neun Schnelltests erkennen die Variante nicht
Forscher:inenn rund um den Chef-Virologen Oliver Keppler von der Ludwig-Maximilians-Universität in München habe sich angesehen, wie gut die Corona-Tests die Omikron-Variante erkennen können. Seitdem die schnell übertragbare Variante Deutschland im Griff hat, rückt die Wirkweise der Schnelltests immer mehr in den Forschungsvordergrund.
Gegenüber dem Bayrischen Rundfunk äußert sich der Virologe nun allerdings besorgt, was das Erkennen von Omikron angeht. Denn die Ergebnisse sind ernüchternd: Acht von neun Corona-Tests sollen die Omikron-Infektion schlechter nachgewiesen haben als die Delta-Variante.
Keppler meint, dass gerade in der Frühphase der Infektion die Tests versagen, sodass ein negativer Corona-Test definitiv nicht als „Freifahrtschein“ gelten sollte.
Wie werden Schnelltests eigentlich herausgebracht?
Es gib einen Grund, warum es so viele Schnelltests in den Verkauf geschafft haben, die eigentlich nicht zuverlässig sind. Dieser ist, dass die Herstellenden keine unabhängige Behörde brauchen, um die Tests zu zertifizieren. Bisher konnte man selbst entscheiden, dass ein Test „fertig zum Verkauf“ ist.
Das soll sich allerdings im Mai 2022 ändern. Ab diesem Zeitpunkt müssen alle neuen Tests in ein EU-Referenzlabor eingesandt werden. In diesem Labor werden die eingeschickten Daten ein überprüft.
Bisher wurden die 245 Tests überprüft, die in Deutschland bereits zugelassen sind. 46 dieser Tests waren fehlerhaft und konnten nicht zuverlässig das Covid-19-Virus nachweisen.
Was bedeutet es, dass die Tests gestrichen wurden?
Die Tests, die es nicht geschafft haben, werden von der Liste der BfArM gestrichen. Hier sind alle Tests aufgelistet, die zuverlässig das Coronavirus entdecken können. Auch werden die Kosten für diese Tests nicht mehr übernommen.
Diese Schnelltests können Corona erkennen
Zu den besonders guten Tests, die wir aus dm, Aldi, Lidl und Co. kennen, gehören die folgenden Schnelltests: SARS-CoV-2 Ag Diagnostic Test Kit (Colloidal Gold) von Shenzhen Watmind Medical Co.,Ltd. Safecare COVID-19 Ag Rapid Test Kit (Swab) von Safecare Biotech. Novel Coronavirus 2019-nCoV Antigen Test (Colloidal gold) von Beijing Hotgen Gionech. Sie können zu 100 % Corona erkennen, wenn die Viruslast hoch ist.
Diese Schnelltests können Corona nicht erkennen
Die Herstellenden der unzureichenden Tests wurden zum großen Teil aus dem Handel genommen. Die folgenden Tests sind nicht zuverlässig, um Corona zu erkennen: INIST COVID-19 Ag Rapid von Absology Co.,Ltd.. New Coronavirus (SARS-CoV-2) N Protein Detection Kit (Fluorescence Immunchromatography) von Beijing Savant Biotechnology Co., Ltd. COVID-19 Antigen Rapid Test (Latex) von Joinstar Biomedical Technology Co., Ltd. Lionex COVID-19 Ag Rapid Test von Lionex GmbH. Unibioscience COVID-19 Rapid Antigen Test von Unioninvest.
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