Migräne gehört zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen in Deutschland. Etwa 14 % der Frauen und acht Prozent aller Männer sind von ihr betroffen und erleiden regelmäßig den einseitigen, kaum erträglichen Kopfschmerz. Migränepatient:innen sind stets auf der Suche nach Möglichkeiten, diesen Höllenqualen zu entfliehen. Manche vermuten, dass oft schon eine Umstellung der Ernährung eine Linderung verspricht. Lies hier, auf welche Lebensmittel du bei Migräne besser verzichten solltest.
Migräne ist eine Volkskrankheit
Menschen, die frei von Migräne sind, verwechseln die neurologische Erkrankung häufig mit einem Kopfschmerz. Doch Migräne ist mehr als ein einfacher Kopfschmerz. Sie fühlt sich vielmehr wie ein Gewitter im Kopf an. Betroffene klagen über einen stechenden, pulsierenden und pochenden Schmerz auf einer Kopfseite.
Weiterlesen: Mehr zum Unterschied zwischen Kopfschmerzen und Migräne findest du hier.
Mitunter werden die Schmerzen so unerträglich, dass Patient:innen tagelang im Bett liegen bleiben und sich in aller Regelmäßigkeit übergeben müssen. Oft geht ein Anfall mit weiteren Begleitsymptomen wie Licht-, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit einher.
Das Heimtückische an der Migräne? Sie tritt plötzlich und oft ohne Vorwarnung auf. Wobei ca. 15 % der Betroffenen zuvor eine Aura erleben, in der sie Sehfeldstörungen, Schwindel oder Sprachstörungen erleben.
Lebensmittel und Migräne: Sind sie mögliche Trigger?
Manche Menschen erleiden zweimal im Jahr eine Schmerzattacke, während andere wöchentlich mit ihren Migräneattacken zu kämpfen haben. So kommt es, dass Migräne einen normalen Tagesablauf in manchen Fällen unmöglich macht. Das führt zu großem Leid und lässt die Schmerzpatient:innen wirklich alles versuchen: Akupunktur, CBD-Öl, Mindful Running.
Andere versuchen dagegen, die Erkrankung beim Schopf zu packen und ihre Trigger (Auslöser) auszuschalten. Ein möglicher Trigger der Migräne sind bestimmte Lebensmittel. Wer seine Migräne also bekämpfen möchte, tut gut daran, es zunächst mit einer Umstellung der Ernährung zu versuchen.
Wobei dazu gesagt werden muss: Migräne ist behandelbar, nicht aber heilbar. Ganz verschwinden wird sie also nie, aber die Anfälle können seltener und weniger stark ausfallen.
Vor allem Lebensmittel wie Alkohol oder solche, die Koffein, Histamin und Tyramin enthalten, stehen im Verdacht, Migräne auszulösen. Diese möglichen Trigger konnten jedoch nie in Studien belegt werden. Ca. 20 % der Migränepatient:innen berichten jedoch, dass manche Speisen ihre Migräne begünstigen. Wobei bedacht werden muss: Der Körper ist dynamisch und wir vertragen Lebensmittel an jedem Tag anders.
Lasse bei Migräne die Finger von diesen Lebensmitteln
Wichtig zu sagen ist, dass jeder Mensch individuelle Trigger aufweist. Nur weil jemand die Lebensmittel Alkohol und Schokolade als Trigger bei Migräne nennt, muss das nicht auch für dich stimmen.
Bevor du dir also Trigger einbildest, solltest du ein Migränetagebuch führen und genau aufschreiben, was du isst und trinkst. Vermerke auch, ob du Sport getrieben hast und wie stark deine Migräneanfälle ausgefallen sind. Nach drei Monaten sollte sich ein Trend abzeichnen.
Auf diese Lebensmittel solltest du besonders achten:
- Alkohol: Er greift in eine Vielzahl biochemischer Prozesse ein. Meide ihn im Zweifel.
- Koffein: Koffein sollte man nicht meiden, sondern stets gleichbleibend konsumieren. Kleinste Schwankungen im Konsum könnten triggernd wirken. Beachte auch, dass Cola und Energydrinks Koffein aufweisen.
- Histamin: Dieser Stoff ist ein Neurotransmitter und an Entzündungsreaktionen beteiligt. Wer eine Histaminintoleranz hat und zu viel davon zu sich nimmt, könnte eine Migräne auslösen. Folgende Lebensmittel enthalten Histamin: Wein, Weichkäse, Schinken, Salami, Essig, Sojasoße, Sauerkraut, Aubergine, Tomate, Spinat.
- Tyramin: Dieser Stoff ist ebenfalls ein Neurotransmitter und er steht auch in Verdacht, Migräne auszulösen. Er kommt vor in: gereiftem Käse, gepökelter Wurst, eingelegtem Gemüse, Räucherfisch, Wein und Bier.
Neben diesen Lebensmitteln stehen immer wieder auch Glutamat und Schokolade in Verdacht, migräneauslösend zu sein. Nicht zuletzt sind auch die Stoffe Aspartam (künstlicher Süßstoff in Light Produkten) und Nitrit (Konservierungsstoff) im Gespräch als Lebensmittel, die möglicherweise Migräne begünstigen.
All diese Lebensmittel solltest du in deinem Migränetagebuch berücksichtigen. Am besten ist es, wenn du zunächst auf alle verzichtest. Danach solltest du schrittweise Lebensmittel wie Kaffee und histaminhaltige Lebensmittel in dein Leben integrieren. So wirst du merken, welche Veränderungen sich einstellen. Weitere Tipps, wie du deine Migräne bekämpfen kannst, findest du hier.
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