Weltweit haben wir noch immer mit heftigen Lieferschwierigkeiten zu kämpfen. Die Coronapandemie hat den produzierenden Firmen einen harten Knüppel zwischen die Beine geworfen. Viele Auswirkungen des Lockdowns zu Beginn des Jahres kommen aber erst heute ans Licht. Zudem stecken wir heute schon wieder in einer neuen Corona-Welle (Welle Nummer 4), was die Situation für Produzierende und Lieferanten nicht besonders viel besser macht.
Weihnachtliche Geschenke-Knappheit: Wie schlimm ist es?
Bist du der Typ, der sich jedes Jahr aufs Neue von Weihnachten überraschen lässt? Das ist dieses Jahr gar keine gute Idee, denn Geschenke sollten im zweiten Coronajahr besonders früh besorgt werden. Für einige Produkte ist es jetzt schon zu spät.
In 1,5 Monaten ist der Heilige Abend schon da und schon heute wissen wir, dass es Probleme mit den Geschenken unter dem Baum geben könnte. Denn einige Produkte und Produktgruppen haben derzeit sehr lange Lieferzeiten, teilweise sogar monatelang. Zu diesen Produkten gehören unter anderem laut Stern:
- Fahrräder
- Smartphones
- Tablets
- Konsolen
- Haushaltsgeräte
- Möbel
- Spielzeug
Lieferschwierigkeiten an Weihnachten: Was ist der Grund?
Gerade erst haben wir die letzten heißen Tage hinter uns gelassen und schon steht Weihnachten vor der Tür. Wer jetzt denkt, dass das Fest des Lichts noch ewig hin ist und sich mit der Besorgung von Geschenken noch Zeit lassen möchte, sollte womöglich umdenken. Denn dieses Jahr kann es zu erheblichen Lieferschwierigkeiten von Weihnachtsgeschenken kommen.
Vor allem wer elektronische Geräte verschenken möchte, sollte sich mit der Bestellung ranhalten. Der Geschäftsführer des Handelsverbandes Technik (kurz BVT), Steffen Kahnt, meint gegenüber der Deutschen Presseagentur: „Verschiedene Hersteller haben signalisiert, dass es beim Nachliefern in den kommenden Monaten zu Engpässen kommen könnte“.
Der Einkaufsleiter der Verbundgruppe ElectronicPartner, Jochen Cramer meint, dass alle Sortiments- und Warengruppen von den Lieferengpässen betroffen wären. „Die Situation wird auch noch unbestimmte Zeit andauern und sich somit aufs Weihnachtsgeschäft auswirken“, betont Cramer weiter.
Neben Elektronik steht auch der Modehandel vor Herausforderungen. Auch die Logistikketten haben große Probleme – und das macht sich nun auch immer mehr im deutschen Handel bemerkbar.
Diese Geschenke für Weihnachten solltest du besser schnell besorgen
Der deutsche Einzelhandel versucht den Lieferengpässen zwar entgegenzuwirken, indem sie deutlich mehr als sonst bestellen, doch kann es „zurzeit passieren, dass der Hersteller zugesagte und bestätigte Produkte kurzfristig absagt, da ein Vorlieferant dringend benötige Teile nicht liefern konnte“, meint Cramer.
Vor allem Notebooks und Smartphones, aber auch Fernseher und Haushaltsgeräte sind betroffene Produkte. Entweder können die Bestellaufträge der Kund:innen gar nicht bearbeitet werden oder gehen mit sehr langen Lieferzeiten einher. Media Markt und Saturn betonen zwar, dass sie bisher keine Probleme haben und ihre Lager gefüllt sind. Doch auch ihnen wurde bereits signalisiert, dass es zu Engpässen kommen kann.
Auch Gaming-Produkte könnten dieses Jahr zu Weihnachten schwerer zu beschaffen sein. Grund dafür ist der weltweite Engpass an Computerchips. Gegenüber der Funke Mediengruppe gab der Geschäftsführer von game, Felix Falk an: „Wir gehen davon aus, dass einige Gaming-Produkte im Weihnachtsgeschäft daher nur schwer zu bekommen sind“. Vor allem Spielekonsolen und Grafikkarten könnten zur Mangelware werden.
Auch die Fahrradindustrie warnt vor Lieferengpässen im Weihnachtsgeschäft. Vor allem, wer ganz genaue Vorstellungen von einem Fahrrad hat, hat mit langen Zeiten der Lieferung zu rechnen. Je flexibler man ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass man ein Fahrrad unter den Weihnachtsbaum stellen kann.
Selbst Spielzeug und Möbel sind derzeit nicht so leicht zu bekommen. Der Westwing-Gründer Stefan Smalla berichtete beispielsweise im OMR-Podcast, dass die monatelange Schließung mancher Häfen in China zu Beginn des Jahres dazu geführt habe, dass noch immer heftige Engpässe herrschten. Manche Waren kämen erst jetzt an, andere seien noch immer nicht lieferbar.
Auch Playmobil und Lego berichten von ähnlichen Schwierigkeiten. So berichten Spielzeugherstellende: „Wir kriegen nicht mehr die Ware, die wir haben wollen und schon gar nicht in den Mengen, die wir haben wollen“, so berichtet Nils Hartfelder, Geschäftsführer eines Spielzeugunternehmens aus Hamburg dem „NDR“.
Burkhard Stork, Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) empfiehlt flexibel einzukaufen und das zu nehmen, was im Laden steht oder lieferbar ist.
Ist das Weihnachtsgeschäft in Gefahr?
Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Stefan Genth sagt: „Insgesamt muss sich der Handel auf zunehmend unberechenbare Transportwege, auftretende Produktionsengpässe und damit auch steigende Produktions- und Beschaffungskosten einstellen“. Dennoch beruhigt er die Verbraucher:innen und meint, dass keine leeren Regale beim Einkauf zu Weihnachten zu erwarten seien.
Allerdings müssen die Verbraucher:innen sich wohl auf höhere Preise einstellen – dafür sorgen unter anderem die erhöhten Kosten der Transportwege…
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