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Beauty Standards: Das halten wir von Charles Darwins Theorie der Körperbehaarung

Charles Darwin entwickelte neben der Evolutionstheorie auch eine der Körperhaare. Was haben die heutigen Beauty Standards mit Sex zu tun?

nackte Frau, Selbstbefriedigung
© Foto: Unsplash /

Dinge, die wir gern eher über Sex gewusst hätten

Viele unangenehme Situationen und Zweifel könnten Jugendlichen durch besser Aufklärung in der Schule erspart werden. Denn sind wir mal ehrlich, was davon wurde uns in der Schule erklärt?

Schönheit liegt – wie wir alle sicherlich wissen – im Auge der Betrachtenden. Allerdings gibt es einige über die letzten Jahrhunderte antrainierte Regeln und Theorien, die uns noch immer nachjagen und von denen wir noch immer zehren. So sind beispielsweise die Schamhaare der Frau und des Mannes mit einigen Vorurteilen behaftet. In Deutschland und den USA gibt es zudem komplett unterschiedliche Beauty Standards.

In der unserer Folge des Wein & Weiber-Podcasts sprechen Lisa Dittrich und Mona Schäffer über Schönheitsideale. Was ist schön und was ist hässlich? Wir finden es für dich heraus.

Wir sind beide erwachsene Frauen mit einem bestimmten Schönheitsbild. Aber was wir uns fragen müssen: Was ist davon gesellschaftlich angelernt und was empfinden wir WIRKLICH?

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2 junge Feministinnen zwischen Lebenslust und Pinot Grigio.

Schönheitsideale: Deutschland vs. USA

Die YouTuberin Hayley erklärt in ihren Videos immer wieder die Unterschiede zwischen den USA, ihrem Heimatland, und Deutschland, ihrer Wahlheimat. Die Beauty Standards scheinen sich hier tiefgreifend zu unterscheiden, obwohl beides sehr westlich geprägte Länder sind.

Während in den USA Frauen als „schön“ gelten, wenn sie „sexy“ und „erotisch“ ausschauen, gelten Frauen in Deutschland eher als schön, wenn sie „authentisch“, „sympathisch“ und „natürlich“ wirken.

Zwar sind auch in Deutschland eine perfekte Haut, dickes Haar und gute Zähne wichtig, doch hier gilt das alles im Rahmen der Gesundheit. In den USA, so Hayley, gelten andere Regeln. Amerikaner:innen lieben weiße Zähne so sehr, dass Bleaching der Zähne komplett normal ist. Bleaching Strips werden sogar in der Schule verteilt.

So waren der YouTuberin die Zähne der Deutschen zu Beginn sehr zu wieder. Sie sahen für die junge Amerikanerin nach eigenen Angaben „schief“ und „krumm“ aus, dabei haben wir in Deutschland mit die beste Zahnhygiene der Welt.

Häufigkeit der Schönheitsoperationen in Deutschland und den USA

Heyleys Beobachtung passt zur Häufigkeit der Schönheitsoperationen in Deutschland und den USA. Während sich in Deutschland nur 350.000 Menschen, 3.7 % der Gesamtbevölkerung, zu Schönheitsoperationen hinreißen lassen, sind es in den USA 1,5 Millionen Operationen, 15 % der Bevölkerung. Diese Daten stammen aus dem Jahr 2019.

Körperbehaarung als Beauty Standard?

Schamhaare & die Körperbehaarung der Frau ist in der deutschen Gesellschaft kein Schönheitsideal: Die meisten Menschen haben noch immer das Ideal der glatt rasierten und rosigen Frauenhaut.

Auf Social Media und in Städten wie Berlin wird aus weiblicher Körperbehaarung immer mehr zu einem Kult gemacht. Dieser wird aber wieder nicht unbedingt als „schön“, sondern als “mutig“, „selbstbetont“ und beeindruckend” angesehen.

Übrigens: In einer Studie der Universität Leipzig aus dem Jahr 2008 gaben rund 97% der 219 befragten Studentinnen an, dass sie sich regelmäßig unter den Armen enthaaren.

Bei Männern ist das ganz anders: Viele Frauen wie Männer finden es männlich und wirklich schön, wenn sich nicht rasiert wird.

Billie/PR
Schamhaare sind okay: Das ist auch die Message der US-amerikanischen Rasierermarke Billie. Foto: Ballie/PR

Die Geschichte der Körperbehaarung

  • 11.000 v. Chr: In der Eiszeit mussten Männer sich rasieren, da ihre Gesichtsbehaarung in der Kälte sonst einfror. Steine und Muscheln als Pinzetten.
  • 10.000 v. Chr.:Im alten Ägypten rasierten sich Frauen bereits aus ästhetischen Gründen.
  • 1. Jahrhundert n. Chr.: Frauen im alten Rom rasierten sich, um attraktiver zu wirken und besser zu riechen.
  • 19 Jahrhundert: Das 19te Jahrhundert war wahnsinnig prüde. Zuvor war es noch normal, dass man sich rasierte, doch zu Darwins Zeiten galt es als animalisch und sogar barbarisch, wenn man haarlos herumlief.

    Außerdem galt die Haarentfernung bis ins 19. Jahrhundert als lästig, schmerzhaft und überflüssig. Sie wurde nur oberhalb des Hemdkragens als zumutbar erachtet. Das hat sich dann aber schnell gewandelt. Ein rasierter Körper wurde zum Inbegriff der Zivilisation.

Charles Darwin Theorie: Haare & Sex

Charles Darwin, der Begründer der Evolutionstheorie, stellte im frühen 19ten Jahrhundert eine Theorie darüber auf, warum rasierte Menschen attraktiver wirken: Es geht natürlich um Sex.

Darwin verglich uns mal wieder mit unseren Vorfahren, den Affen. Bei Affen sind die Partien des Genitalbereichs haarfrei, die sie brauchen, um zu zeigen, dass sie sexwillig sind. Wir alle kennen den Pavian, der mit seinem bunten Po dem Weibchen zeigt, wo denn heute Nacht der Hammer hängt. Haarlosigkeit strahlt also nach Darwin sexuelle Bereitschaft aus.

Rasieren Schmbereich Intimfrisur
Rasieren oder doch stehen lassen? Hauptsache ist, dass man sich wohl fühlt. Foto: Shutterstock/diy13 / Shutterstock/diy13

Heute: Warum sind vor allem Frauen von Beauty Standards betroffen?

Im Jahr 1999 wurde eine Studie mit dem Namen Depicting Women as Sex Objects in Television Advertising: Effects on Body Dissatisfaction durchgeführt. Diese Studie zeigte, dass vor allem Frauen dazu neigten, sich unwohl in ihrer eigenen Haut zu fühlen, wenn sie sich mit anderen Frauen verglichen.

Die Studie bestand aus 124 Proband:innen. Unter ihnen wurden 3 Gruppen aufgeteilt. Unter den Teilnehmenden waren Männer und Frauen gemischt. Alle Porband:innen sollten Fersehwerbung schauen und danach Fragen beantworten, ob sie sich besser oder schlechter in ihrem eigenen Körper fühlten.

  1. Gruppe schaute sich eine TV-Werbung mit männlichen und weiblichen Models an.
  2. Gruppe schaute sich eine TV-Werbung mit weiblichen Models an.
  3. Gruppe schaute sich eine TV-Werbung ohne Models an.

Das Ergebnis war eindeutig: Frauen in Gruppe 1 und 2 hatten nach dem Schauen der Werbung ein viel schlechteres Selbstbild als die Frauen in Gruppe 3.
Sie fanden sich hässlicher und dicker als sie waren. Männer waren auf der anderen Seite weit weniger von der Werbung dazu getriggert, sich in ihrem eigenen Körper schlecht zu fühlen.

Wusstest du, dass Schamhaare eigentlich etwas Wunderbares sind? Durch sie werden nämlich Pheromone in der Luft verteilt, was dich als Frau begehrenswerter aussehen lässt.

„Wein & Weiber“ und Beauty Standards: Über die großen Fragen nachdenken

Jede Woche sprechen wir bei Wein & Weiber mit euch über die großen Fragen des Lebens. Habe ihr schon unsere Folge über die größten Sex-Mythen gehört?

Wie man schlechte Angewohnheiten loswird und sich mehr Motivation antrainiert, haben wir ebenfalls geklärt.

Selbstzweifel hat jeder mal. Auch wir. Doch wir nehmen uns dem an und versuchen, diesen gezielt gegenzusteuern.